Der stetig voranschreitende Flächenfraß ist eines der gravierendsten Umweltprobleme unseres in Baden Württembergund bedroht nicht nur die hiesige Natur und Landwirtschaft, sondern auch die Lebensqualität in unserer Heimat. Schaut man auf die letzten 50 Jahre, so haben die letzten zwei Generationen so viel neue Siedlungsfläche in Anspruch genommen wie 80 Generationen zuvor. Doch mit jeder betonierten oder asphaltierten Fläche geht auch ein Stück unserer Identität verloren. Denn unser "Ländle" schafft Vielfalt: Es ist Lebensraum, ernährt uns und gewährt Erholung und Inspiration – ein unersetzliches Gut, das es zu schätzen und zu schützen gilt. Also lasst uns gemeinsam den Flächenfraß in Baden-Württemberg stoppen und unser Ländle leben.
Deutscher Alpenverein unterstüzt den Volksantrag
"Der DAV-Landesverband BW ist Teil des Bündnisses hinter dem Volksantrag „Ländle Leben Lassen – Flächenfraß stoppen“, weil Fläche eine endliche Ressource im Land ist, die aus unserer Sicht wertvollere Funktionen erfüllt als nur als Siedlungs- und Verkehrsraum zu dienen. Der DAV unterstützt den Volksantrag, damit die Zerstörung von Bodenressourcen, die Fragmentierung von Habitaten und eine weitere Beeinträchtigung des Landschaftsbilds nicht weiter voranschreitet", fordert DAV-Vorsitzender Dieter Porsche mehr Druck im Kampf gegen den Flächenverbrauch. auch wir als Sektion möchten unseren Teil zum Gelingen beitragen.
Die Initiative
Der landesweite Flächenverbrauch – also die Umwandlung von unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen – lag in Baden-Württemberg in den letzten Jahren im Schnitt bei 5 bis 6 Hektar pro Tag, und aktuell ist sogar ein erneuter Anstieg zu verzeichnen, verursacht unter anderem durch den "Flächenfraß-Paragraphen" 13b im Baugesetzbuch. Dadurch wurden Umweltstandrads bei Wohngebieten gesenkt und Gemeinden konnten aufs Geratewohl Flächen ausweisen. Der Flächenverbrauch ist deutlich zu hoch, denn mit jeder neu versiegelten Fläche gehen Böden für die Lebensmittelproduktion, Landschaften, seltene Lebensräume und Biotope unwiderruflich verloren. Doch unser Boden ist eine endliche Ressource, mit der wir verantwortungsbewusst und sparsam umgehen müssen, um unsere eigene Lebensgrundlage zu erhalten.
Im 2021 geschlossenen Koalitionsvertrag der Landesregierung Baden-Württemberg ist festgeschrieben, den Flächenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag zu senken und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. Wie die anhaltend hohe Bodenversiegelung zeigt, haben die bislang ergriffenen Maßnahmen – z. B. im Rahmen des freiwilligen Bündnisses zum Flächensparen – aber nicht ausgereicht, dieses Ziel wirksam umzusetzen. Deshalb haben sich 16 Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbände (darunter u.a. LNV, LBV, NABU, BLHV, BUND) zusammengeschlossen, um mit dem Volksantrag "Ländle leben lassen" verbindliche Obergrenzen für den Neuverbrauch an Flächen zu erreichen und gesetzlich zu verankern.